Am letzten Osterferienwochenende hat sich die Wald- und Wiesengruppe etwas ganz besonderes
vorgenommen: eine Übernachtung in einer mongolischen Jurte! So tauchten am Samstag um 11Uhr acht mit Isomatten und Schlafsäcken bepackte Wald- und Wiesenkinder beim Garten der Naturkinder Niebendorf-Heinsdorf auf, manche mit ihren Eltern, denn es brauchte viele tatkräftige Hände, um die Jurte erst einmal aufzubauen. Anfangs waren die Kinder noch fleißig dabei, haben die Materialien abgeladen und zum Standort getragen und die Gitterwände gehalten. Dann widmeten sie sich dem Zubereiten eines deftigen Dals über dem Feuer, während die Erwachsenen mit Leisten, Schafwolle und Planen hantierten. Die Mühen wurden mit der köstlichen Suppe und selbstgebackenem Brot belohnt und nachdem alle satt waren, verabschiedeten sich die Eltern und wir richteten unser Nachtlager ein.
Inzwischen waren einige neugierig gewordene Kinder dazugestoßen, so dass aus den ursprünglich 8
spontan 11 Übernachtungsgäste wurden. Nachdem alles verräumt und der Abwasch erledigt war machten wir uns auf den Weg in die Kiesgrube bei Heinsdorf, ein für uns bis dahin noch unerforschtes Örtchen. Was gab es dort alles tolles zu entdecken: Kletterbäume, Müll-Schätze zum dekorieren und tauschen, Ytong-Steine, in die Figuren und Gesichter geritzt werden konnten, Erdwespenbehausungen, Eidechsen und viele kleine Plätze mit ganz eigenem Charme.
Im Laufe des Nachmittags bildeten sich zwei Gruppen, die Elben, die im „Paradies“ lebten und die Elfen, die auf der gegenüberliegenden Seite der „Schlucht“ wohnten. Sie richteten sich in ihren eigenen „Revieren“ ein, spielten, wurden kreativ und handelten Regeln und Vereinbarungen aus. Auch mit der anderen Gruppe wurde verhandelt, getauscht und Gebietsgrenzen abgesteckt.
Es war ein rundum schöner Nachmittag und als es Zeit wurde, zum Abendbrot zu unserem Lagerplatz
zurückkehren, gab es viel Protest, denn eigentlich wollten alle noch bleiben. Trotzdem traten wir den
Rückweg an und stärkten uns mit dem restlichen Dal und Brot. Als es schon anfing zu dämmern, heizten wir den Ofen in der Jurte an, griffen unsere Taschenlampen und machten uns noch einmal auf zu einer kleinen Nachtwanderung in den Wald. Dabei durchforsteten wir den klaren Nachthimmel nach bekannten Sternbildern und erkundeten im Schein der Taschenlampen uns noch unbekannte Neuerungen am Waldplatz der Naturkinder. Zurück an der Jurte wurden nur noch die Zähne geputzt und dann bei muggeligen Feuerschein des Ofens in die Schlafsäcke gekrochen. In den Schlaf begleitete uns eine Indianergeschichte. Die Nacht war kalt und zugig und der Ofen musste nochmal nachgefeuert werden, aber die ein oder andere Mütze Schlaf haben wir alle abbekommen. Gegen 7Uhr war die Nacht für die ersten schon wieder vorbei und es dauerte nicht lange, bis auch der letzte dem Schlafsack entkrabbelte. Zum Frühstück zauberten wir Rührei über dem Feuer und nachdem alle ihre Sachen wieder zusammengepackt und die letzten verschlafenen Krabbeltiere aus ihren Schlafsäcken geschüttelt hatten, wurde am Lagerplatz noch ausgiebig gespielt und geschnitzt bis gegen 11Uhr die Eltern wieder erschienen, um ihre Schützlinge in Empfang zu nehmen. Wenn wir auch alle ein wenig durchgefroren und erschöpft waren, so waren wir uns doch auch einig, dass wir das unbedingt nochmal machen müssen und am besten noch länger!
Wir danken für diese tolle Wochenende,
Daniela Schwarzbach & Natascha Giebichenstein
P.S.: Die Jurte bleibt übrigens noch stehen und wird unter anderem für den Baumkuchen-Kreis und die Wald- und Gartenwoche der Naturkinder genutzt. Und hoffentlich auch noch einmal von uns! 🙂